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Vorsicht beim Schwenken nach den Fokussieren!
Ich habe mir mal irgendwann angewöhnt nur einen der zahlreichen AF-Sensoren der Kamera zu benutzen. Nämlich den mittleren. Er ist der einzige (bei meiner Kamera) mit einem Kreuzsensor und ist damit der zuverlässigste. Anstatt die übrigen Sensoren mit in die Gestaltung des Bildes einfließen zu lassen habe ich immer nur mit dem mittleren Sensor fokussiert und dann erst den richtigen Bildausschnitt gewählt. Ich dachte bisher leider immer, dass egal wohin ich nach dem Fokussieren schwenke, die fokussierte Ebene immer im Fokus bliebe.
Die Fokusebene verschiebt sich beim Schwenken
Heute Nacht kam mir im Traum aber der Gegenbeweis. Ich hab dann mal eben schnell eine Skizze gemacht, und tatsächlich! Der Fokus bleibt natürlich nicht immer auf der fokussierten Ebene!
Fall 1:
Rechnen wir mal das Beispiel im Bild durch: Ich fokussiere auf eine Person in 2m Entfernung mit einem 50mm Objektiv an einer Crop Kamera mit Blende f1.4 Schwenke dann um meinen perfekten Ausschnitt zu wählen 20 cm nach rechts. So verschiebe ich meine Fokusebene von meinem Standpunkt aus betrachtet 2cm nach hinten. Reicht das noch für die Schärfentiefe? Der „Online Depth of Field Calculator“ sagt mir, dass ich in diesem Fall noch meine Person scharf bekomme:
Fall2:
Mein Model steht nun 1m von mir entfernt und ich schwenke wieder 20cm nach rechts um meinen Ausschnitt zu wählen. In diesem Fall verschiebt sich die Fokusebene um 3cm nach hinten. Um mein Model scharf zu bekommen, darf es sich nur in der Fokusebene zwischen 0.99m und 1.01m befinden. Damit wird alles scharf, nur nicht das Model.
Der Umkehrschluss ist, dass bei Blende f1.4 ich nur maximal 14cm schwenken darf, wenn das Model sich in 1m Entfernung befindet.