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Erfahrungsbericht nach 2 Wochen Urlaub im Süden Istriens
In diesem Urlaubsrückblick soll es nur um das Hotel Premantura Resort gehen. Nicht um den Ort Premantura, nicht um den Nationalpark Kamenjak und auch nicht um den Urlaub in Istrien selbst.
Und eines NOCH: Wir sind wirklich keine Nörgler und wollen unseren Urlaub einfach nur genießen. Normalerweise mieten wir ein Ferienhaus. Dieses Jahr sollte es ein schickes, nicht zu großes Hotel sein. Wir wollten uns einfach um nichts kümmern müssen.
Ein wirklich schönes und modernes Hotel im kroatischen Premantura mit einigen Schwächen
Die Hotelbewertungen liegen je nach Anbieter oder Vergleichsportal bei 8,5 von 10 oder 4,8 von 5 bei Google. Hier kann man also nichts falsch machen – so der Gedanke. Warum diese Bewertungen so hoch sind, kann ich bei dieser Hotelkategorie und einem Hauptsaisonpreis von über 220 € pro Nacht für 3 Personen nicht nachvollziehen.
Die Zimmer
Kleine Suite mit zusätzlichem Schlafzimmer für insgesamt 3 Personen. Bad mit Dusche und Balkon mit Waldblick. Gut gelöst ist die Eindämmung der Hitze. Metalljalousien und dicke Überhänge halten viel von der Mittagshitze ab. Auch die Klimaanlage im Wohnzimmer macht genau das, was sie soll.
Insgesamt waren die Zimmer in einem sehr guten Zustand und sehr sauber. Im Bad gab es 1, 2 Kleinigkeiten, die überarbeitet werden könnten, aber ansonsten war alles in Ordnung. Eine durchgelegene Matratze wurde gleich nach der ersten Nacht ausgetauscht – kann passieren.
Der Balkon auf der Ostseite mit Blick zum Sonnenaufgang und vor allem Schatten an den heißen Nachmittagen
Ein Wäscheständer und zwei Liegestühle sind die Grundausstattung auf dem Balkon. Ein schattiges Plätzchen ab Mittag auf dieser Seite des Hotels hat auch etwas für sich. Manchmal hat man einfach Glück, wenn die besten Zimmer mit Poolblick schon ausgebucht sind.
Mit den beiden Liegestühlen finden immerhin 2 von 3 Gästen hier ein chilliges Plätzchen. Die Dauerbeschallung vom Pool sorgt zudem für ein wenig Unterhaltung.
Das Wohnzimmer
Im Wohnzimmer steht ein kleiner Tisch mit ebenfalls nur 2 sehr einfachen Stühlen. Da die Ablagemöglichkeiten in der Suite sehr überschaubar sind, liegt hier einfach alles, was wir so brauchen. Von Flyern, über Getränkeflaschen, Mückenschutz und Süßigkeiten. Auch unter dem – nicht nur optisch völlig unpassenden – Glastisch ist noch Platz für Kleinigkeiten.
Die Schlafcouch eignet sich gut zum Schlafen und ist dauerhaft ausgeklappt. Ein winziger Kühlschrank steht in der Ecke auf dem Boden und schaltet sich natürlich aus, wenn man das Zimmer verlässt…! Nach einem Defekt wurde dieser pragmatisch durch einen größeren ausgetauscht.
Das Schlafzimmer
Das Schlafzimmer ist nicht viel größer als das Doppelbett darin. Zwei kleine Nachttische und eine Kofferablage. „Interessant“ ist der Blick auf die komplett weiße Wand beim Liegen. Ich habe schon überlegt, ob ich nicht einfach ein paar touristische Flyer dranpinne, um etwas Farbe ins Zimmer zu bringen. Es gäbe doch so viel von der Gegend zu zeigen und ein schönes Bild, eine Karte oder was auch immer dort aufzuhängen.
Der Flur + Kleiderschrank
Im Flur steht ein viel zu kleiner Kleiderschrank mit insgesamt 6 Kleiderbügeln und ein paar Fächern. Wir konnten nicht alles in dem Schrank unterbringen und nutzen die Fensterbänke und Nachttische als zusätzlichen Stauraum für unsere Klamotten. Vielleicht ist das Premantura Resort einfach nicht auf Gäste eingestellt, die länger als ein paar Tage bleiben. Ich weiß es nicht.
Das Badezimmer
Auch im Bad wurde an Ablagemöglichkeiten gespart. Liebe Hotelbetreiber: Das geht besser und ist eigentlich gar kein Problem.
Dusche und Toilette haben ihren Zweck erfüllt. Ich will nicht schon wieder meckern: Aber der defekte Duschkopf hätte spätestens dem Zimmerservice auffallen müssen. Wir haben uns schließlich damit abgefunden, um nicht auf ein weiteres Problem im Zimmer hinweisen zu müssen…
🏊 Der Pool
Mit dem Zimmerpreis wird gewissermaßen ja auch die Poollandschaft finanziert. Hierbei handelt es sich um einen recht großen Salzwasserpool mit Sprudel und Whirlpool,reichlich Liegen und anderen Sitzmöglichkeiten sowie Schirmen und anderen Schattenspendern. Im Prinzip sehr schön und mit Blick auf die unverbaute istrische Landschaft.
Da der Pool nicht nur von den Hotelgästen, sondern auch von den Campern gegenüber und Besuchern/Urlaubern aus der Umgebung genutzt wird, ist er fast immer von vielen Kindern bevölkert. Gut für die (sorry) nervigen Kids, schlecht für etwas Entspannung und Chillen am Wasser. Dazu kommt, dass von früh an Musik als permanente Beschallung läuft, auch wenn ich soweit mit der Musikauswahl leben konnte, ist es den ganzen Tag einfach zu viel.
Das Hotelpersonal
Alle sehr nett und stets ansprechbar. Im Buchungsangebot stand, dass auch deutsch gesprochen wird. Diese Mitarbeiterin bzw. diesen Mitarbeiter haben wir allerdings während unseres Aufenthalts allerdings nicht angetroffen. Mit etwas Schulenglisch kommt man aber immer ans Ziel – so auch hier.
Das Restaurant
Hier hatten wir uns wirklich etwas ganz Schickes und Besonderes erhofft. Die Bilder und Informationen auf der Homepage des Hotels, deren Facebook-Seite und den Buchungsportalen haben uns schon sehr angesprochen und neugierig gemacht.
Ich würde es als etwas überteuertes Restaurant mit Blick auf den Pool und einer überschaubaren Auswahl an Speisen einstufen. Steak und Fisch waren ok. Mehr aber auch nicht. Nicht besser und nicht schlechter als viele andere auf Touristen ausgerichtete Restaurants in der Region.
Frühstück als typisches Buffet gibt es natürlich auch. Wenn man früh genug da ist, bekommt man auch Brötchen. Wenn man spät dran ist, muss man sich mit Weißbrot begnügen. Man hat leider gemerkt, dass Brötchen nicht immer in ausreichender Menge da waren.
Ansonsten gibt es eine große Auswahl an Käse und Wurst. Es gibt aufgeschnittenes Obst, Rührei, Säfte und all die üblichen Dinge, die man aus anderen Hotels kennt. Nichts Außergewöhnliches, aber für 4 Sterne in Ordnung.
Der Parkplatz
Durch den Campingplatz führt ein Weg zu einer ausreichend großen Parkfläche direkt am Hintereingang des Hotels. Durch die Schranke am Campingplatz macht das Ganze einen sicheren Eindruck und ist gut gelöst. Einige wenige Parkplätze direkt am Haupteingang waren immer belegt und sind wohl eher für Restaurantbesucher oder Kurzzeitparker gedacht. Es gab auch eine Ladesäule für Elektroautos.
Die Lage
Das Hotel Premantura Resort liegt etwas abseits vom Zentrum direkt an einem Campingplatz. Bis zum Wasser sind es nur 5 Minuten. Vergesst hier aber bitte eure Badeschuhe nicht und träumt nicht davon hier am Wasser liegen zu können. Dafür ist dieser Naturstrand mit der felsigen Umgebung nicht gedacht.
In rund 15 Minuten ist man aber zu Fuß im Ortskern, der mit Restaurants, Cafés und kleinen Shops ein gewisses touristisches Flair bietet.Hier finden in der Saison auch kleinere Veranstaltungen – wie Live-Konzerte und Märkte – in der Saison statt, die echt Spaß machen können.
Bis nach Pula oder Medulin braucht man mit dem Auto gut 15 bis 20 Minuten. Bis zum steinigen, aber schönen Badestrand Playa Šćuza sind es vielleicht 5 Minuten. Ebenso bis zum Nationalpark Kamenjak.
Mein persönliches Fazit
Für den Übernachtungspreis von ca. 220 € pro Nacht finde ich nicht alle Leistungen ausreichend. Der Pool und das Frühstück sind definitiv verbesserungswürdig, was meine Bewertung des Hotels deutlich herabgesetzt hat. In den Zimmern könnte man für mehr Atmosphäre, Stauraum und Komfort sorgen. Das alles ohne große Investitionen, nur mit etwas mehr Gespür und Liebe.
Die Hotelbuchungsplattformen sollten einfach auf Aussagen wie „deutschsprachiges Personal“ verzichten, wenn das nicht geboten werden kann. Natürlich werden die Hotels vor Ort jemanden mit Deutschkenntnissen angeben. Aber wir haben hier wirklich niemanden getroffen, der mehr als ein paar Begrüßungsworte oder Floskeln auf Deutsch beherrscht. Wie gesagt, das erwarte ich auch gar nicht. Aber dann eben nicht damit werben!