Lightroom Helferlein

Lightroom Helferlein
Lightroom Helferlein

Wenn man einen längeren Fototrip hinter sich hat kommt zuhause ein Schritt, der so manchen mehr und manchen weniger Spaß macht. Die Rede ist vom importieren, sortieren und bearbeiten der geschossenen Bilder. Bei vielen Bildern kann das sehr aufwändig und Zeitintensiv werden. Um hierbei effizienter zu werden und so die Zeit vor dem Rechner zu minimieren habe ich für mich ein paar Erleichterungen gefunden. Diese möchte ich heute mit Euch teilen.

1. iPad App Ctrl+ Console

Das erste vorgestellte Helferlein ist die App Ctrl+ Console. Diese App bietet eine Oberfläche, mit der Ihr sehr schnell und einfach durch Euren Katalog blättert, Bilder markiert, bewertet oder mit Schlagworten verseht.

Die Oberfläche ist sehr aufgeräumt und ergonomisch mit großen Tasten, die logisch angeordnet sind. Zu Beginn muss ein Programm für den jeweiligen Rechner heruntergeladen werden, welches dann die Verbindung über Wifi zum iPad herstellt. Erstmal verbunden kann es sofort losgehen. Alle Funktionen sind sehr schnell und reagieren ohne große Latenz. Oft benötigte Zusatzfunktionen, wie das Umschalten zwischen Einzelbild und Raster oder die Vollbildanzeige sind ebenfalls vorhanden.

Noch etwas schneller wird es mit der Gestensteuerung. Es gibt die Möglichkeit mit Mehrfinger-Gesten auf der Oberfläche die meisten Funktionen, wie vor, zurück usw. mit einem einfachen Wisch zu betätigen. Das alles klappt wie bereits gesagt extrem schnell und spart zumindest mir einen Haufen Zeit. Natürlich kann auch vieles über Tastenkürzel gemacht werden. Für mich ist jedoch die grafische Oberfläche ein klarer Vorteil und hat diverse Vorteile zur reinen Tastenkombination, die ich mir meist eh nicht merken kann. :)

Der Nachteil an der ganzen Sache ist jedoch klar der Preis. Die App Ansicht ist kostenlos, da sie Modular aufgebaut ist. Mit dabei ist erst mal nur der Quick Time Controller zum probieren. Die weiteren Module (neben LR auch noch PR und FinalCut X) kosten dann je 32,99€. Ja das ist ein Haufen Geld. Daher muss es auch jeder für sich entscheiden, ob es das Geld wert ist. Mir gibt es auf jeden Fall einen Geschwindigkeitsvorteil (vor allem unterwegs mit dem Laptop) und ist daher das Geld wert.

2. Midi Ansteuerung mit Midi Controller

Ich habe früher Musik gemacht. Daher steht bei mir auch noch ein wenig Equipment herum. Unter anderem ist da ein Midi-Controller, nämlich der BCF2000 von Behringer. Diesen gibt es zwischenzeitlich nur noch gebraucht, allerdings für nur knappe 100€. Der Vorteil an diesem ist, dass er über Motorfader verfügt, womit man immer ein korrektes Feedback bekommt und die eingestellten Werte in LR mit den Federn und den Drehreglern übereinstimmen.

Aber wie bekommt man jetzt den Controller in Lightroom integriert? Dazu benötigt Ihr ein kleines Helferlein. Das Programm Midi2LR ermöglicht die Integration und Konfiguration des Controllers in Lightroom. Sobald das Programm installiert ist muss es nur noch in LR aktiviert werden und schon kann es mit der Konfiguration losgehen.

Hier kann jedem Regler, Button und Fader eine Funktion zugewiesen werden. Das ist generell mit jedem Midi Controller möglich. Somit seid Ihr mit der Wahl eurer Hardware komplett frei. Der hier gezeigte BCF2000 ist also nur ein Beispiel.

Prinzipiell lassen sich alle Funktionen aus Lightroom auf jeden Midi Kanal mappen. Wer sich mit Midi nicht auskennt und etwas mehr darüber erfahren möchte kann sich auf diesen Seiten mal noch ein wenig informieren: Wikipedia oder Midi2LR

Prinzipiell ist es aber ganz einfach. Jeder Regler sendet ein Signal auf einem bestimmten Kanal zum Rechner. Dieses Signal wiederum wird von der Software in einen Lightroom Befehl umgewandelt, wodurch man jeden Regler bequem mit dem Hardware Regler bewegen kann.

Ein nettes Feature ist, dass beim Wechseln zwischen den Bildern die Fader auf der BCF hin und her flitzen, um den Einstellungen des jeweiligen Bildes zu entsprechen. Damit kann man gleich sehen, wie die Einstellungen sind und der Regler macht keine Sprünge. Das Einstellen der Werte für die Bilder geht so ruckzuck und macht sehr viel Spaß. Ich liebe es ein haitisches Feedback zu bekommen und drehe so nun viel lieber an den Reglern. ;)

Zwischenzeitlich gibt es mit dem Loupdeck eine speziell für LR gemachte Hardware. Diese ist jedoch zum einen nicht so flexibel in der Gestaltung und kostet zum anderen auch gleich knappe 200€. Das kann man mit der Lösung Midi2LR und einem beliebigen Controller billiger haben.

Wer also bereit ist etwas zu experimentieren kann sich mit diesem System eine schöne Verbesserung ins Haus holen. Wenn Ihr die Möglichkeit habt probiert doch einfach mal aus. ;)

3. Bonus das zweite Display

Dieser Tip hat eigentlich nichts mit Lightroom direkt zu tun, aber hilft trotzdem bei der Arbeit mit Lightroom unterwegs. Wenn ich zuhause Arbeite, dann nutze ich zwei Displays und habe so eine große Oberfläche, auf der ich vor allem beim Bearbeiten auf dem einen Monitor gezoomt habe und auf dem anderen einen Überblick über das ganze Bild.

Nun ist gerade unterwegs, wenn nur der Laptop vorhanden ist das Problem, dass man selten einen externen Monitor dabei hat. Ist vielleicht auch ein bisschen eng im Rucksack. ;) Ein iPad hat man ja eher mal mit und kann so mit der passenden App einen zweiten Monitor zaubern. Diese App nennt sich DuetDisplay. Mithilfe dieser App und dem passenden Programm auf dem Rechner kann sehr simpel ein zweites Display durch das iPad generiert werden. Theoretisch geht das Ganze auch mit dem iPhone, aber über die Sinnhaftigkeit mit einem solchen Mäusekino kann man natürlich streiten.

Für 10,99€ kann das Ganze im app Store bestellt werden. Auch hier kann man den Preis natürlich als hoch empfinden, aber dafür bekommt man ein zweites Display wo immer man es benötigt und hat sogar eine gewisse Touch Funktionalität.

Eine kleine Einschränkung gibt es aber und zwar funktioniert die App aktuell nicht mit OSX 10.13.4, da Apple hier die Unterstützung solcher Apps versehentlich blockiert. Das sollte sich wieder erledigt haben, sobald 10.13.5 released wird. Das sollte aber bald soweit sein, da bereits zwei Betas hierzu heraus kamen.

Wer also auf der such nach einem mobilen zweiten Display ist sollte sich DuetDisplay unbedingt mal genauer ansehen.

4. Hinweis zur Befangenheit

Ich habe von keiner der hier aufgeführten Hersteller ein Sponsoring oder ähnliches erhalten. Ich verdiene nichts an den hier aufgeführten Links. Das hier geschriebene stellt meine eigene und unbeeinflusste Meinung dar.

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Patrick Schmidt

In Stuttgart geboren, konnte ich mich nie von dieser schönen Stadt trennen und lebe dort auch noch heute.
Fotografisch betätige ich mich bereits seit meinem 14. Lebensjahr intensiv. Mein fotografischer Schwerpunkt ist die Naturfotografie, die mir immer wieder auch als Ausgleich zum Alltag dient.

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