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Wozu sollte man in der Fotografie ein Ringlicht selber bauen? Jeder, der schon einmal einen professionellen Schminkspiegel gesehen hat, wird sich vielleicht gefragt haben, warum so ein typischer Schminkspiegel immer mit mehreren Lampen beleuchtet wird. Durch die versetzt angebrachten Lampen werden die Schatten im Gesicht so gut wie eliminiert, da die versetzten Lampen von verschiedenen Richtungen Licht aufs Motiv werfen – in diesem Fall das zu schminkende Gesicht. So wird das Gesicht nahezu schattenfrei ausgeleuchtet. Dieses Ringlicht nutzt genau diesen Effekt aus! Durch die gleichmäßige Verteilung der Lampen erzeugt es ein Schattenfreies Licht. Ideal für Produktfotografie oder interessante Portraits, denn es erzeugt zudem einen Effekt, der in den Augen einem „Diamantenschein“ ähnelt. Sehr schöner Effekt, wie ich finde.
Anleitung: Ringlicht selber bauen
Es gibt diverse ähnliche Ringlichter im Netz, meine Version hingegen ist sehr simpel und günstig aufgebaut.
- Das Ringlicht besteht aus einer im Ring geschnittenen MDF Platte (Außen-/Innendurchmesser: 400mm/300mm).
- Darauf sind dann
E14 Illuminationsfassungen draufgeschraubt. Die Illuminationstechnik hat den Vorteil, dass mannichts verkabeln muss, sondern das Flachbandkabel (Illuminationskabel) einfach in die Fassung legt, zusammendrückt und anschließend zusammenschraubt. In der Fassung bohren sich dann spitze Kontakte durch die Gummierung des Kabels und stellen somit den Kontakt sicher her! Die Verdrahtung entfällt komplett! Sicherer geht es nicht! Ein weiterer Vorteil ist der Preis! Gerade mal 0,68€ kostet eine Fassung! Die günstigste gängige (normale), anschraubbare Fassung, die ich gefunden habe kostet 2€ !! - Hinter den MDF Ring ist ein bereits vorgebohrter Winkel (im Baumarkt bei den Balkenwinkeln zu finden — z.B. für Carports etc.) hintergeschraubt. Voila, fertig ist das Ringlicht.
Update: Ringlicht heller machen
Die Lampen haben je 20W und erzeugen damit 220W Dauerlicht. Die Lämpchen könnten bis zu je 40W (E14 Reflektorlampen) = 440W aufgestockt werden. Ich würde eh empfehlen Reflektorlampen zu benutzen, weil in meiner Version die 220W nicht nur in Richtung Model wirken, sondern in jede Richtung streuen und somit zum einen viel Licht im Raum untergeht und zum anderen Reflektionen im Objektiv entstehen können. Diese Idee hat sich als fragwürdig entpuppt. Ich habe 20W Reflektor-Lampen aufgeschraubt und dann mit Entsetzen festgestellt, dass das Model nicht mehr — nicht nur entspannt, nein, gar nicht mehr — richtung Kamera blicken konnte. Tja, 11€ umsonst ausgegeben und nun 11 Lampen über, die ich wohl sonst nie gebrauchen werde. Für Produktaufnahmen wäre es aber sicherlich noch zu gebrauchen. Die Idee findet immer mehr Nachahmer, nicht nur mich ;)
Update 2: Mein Ringlicht im Fotocommunity Fotowissen
Eine genauere Beschreibung und Bauanleitung des Ringlichts wurde jetzt übrigens auf dem Fotocommunity Blog veröffentlicht