Inhaltsübersicht
Der Kauf der ersten Spiegelreflex-kamera ist für die meisten eine Anschaffung mit hohem Investitionsaufwand. Teures Zubehör wird in 90% der Fälle nicht eingeplant. Viele Motive lassen sich aber ohne spezielles Zubehör entweder gar nicht oder nur minder gut fotografieren, denn auch beste Automatiken scheitern am mangelndem oder schlechtem Licht – dem A und O in der Fotografie. Portraits bedürfen beispielsweise einer gezielt geführten Ausleuchtung, Makros wollen perfekt ins Licht gesetzt werden und eine sehr flexible Lichtquelle ist der beste Freund eines Dokumentationsfotografen.
Der Erfolg eines Fotos hängt vom richtigen Licht ab
Wie wichtig das richtige Licht in der Fotografie ist, weiß sicherlich jeder. Martin Krolop hat jetzt mit ienem kleinem Test bewiesen, dass das Licht sogar wichtiger ist als die Kamera selbst und hat mit einer kleinen Kompaktkamera und einem einfachen Lichtsetting Fotos in VOGUE Qualität gemacht.
Licht, Licht und nochmals Licht!
Künstliche Lichtquellen kommen also früher oder später auf die Must-Have Liste, damit der Weiterentwicklung eines ambitionierten Hobby Fotografen nichts im Wege steht. Mit der Auswahl der Lichtquelle ist es allerdings noch lange nicht getan. Das Licht will mit diversen Mitteln geformt und individuell gesetzt werden. Die Anschaffungskosten für Lichtquellen und sogenannte Lichtformer liegen aber wie große Brocken auf dem Weg zum Ziel, so dass sich schnell eine berechtigte Frage einschleicht: „Kann ich das nicht einfach und günstig selbst bauen“? Die Antwort heißt ja, aber nicht alles.
Selbstgebautes Licht
Selbstgebautes Fotozubehör kann dazu beitragen viel Geld zu sparen oder einfach eine Herausforderung sein etwas selbst zu bauen ohne es von der Stange zu kaufen. Das unendlich große Internet bietet mittlerweile unzählige Anleitungen, die zum Nachbau verleiten. Doch Vorsicht: Vieles davon kann auch für viel Spott sorgen und viel Zeit für nichts rauben. Anhand einiger Beispiele zeige ich hier für wen und für welchen Einsatz sich selbstgebautes Zubehör gut eignet und für welche Nachbauten sich die Zeit und Mühe definitiv lohnt (und welche Nachbauten bei Dir eher ein Lächeln, aber nicht einen Wunsch zum Nachbau hervorrufen sollten).
Eine DSLR ist keine eierlegende Wollmilchsau
Als ich mir meine erste digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) kaufte, war ich einfach froh sie in den Händen zu halten. Zubehör brauchte ich nicht. Wozu denn auch, ich hielte eine DSLR in den Händen! Sie kann automatisch perfekte Bilder machen! Das Resultat ist sofort sichtbar, so dass Bilder, die nichts geworden sind, sofort gelöscht und wiederholt aufgenommen werden können. So oder so ähnlich denken die meisten, die vor dem Kauf ihrer ersten Spiegelreflexkamera stehen. Vor Allem wenn sie dann noch auf die Zubehörpreise blicken.
Der schnelle Wunsch nach mehr
Leider ist eine DSLR aber keine gewünschte Eierlegende Wollmilchsau. Die Ernüchterung schleicht sich spätestens dann ein, wenn die eigenen Wünsche und Ideen nicht mehr mit den vorhandenen Mitteln umgesetzt werden können. Alle Kamera-Automatiken dieser Welt scheitern nämlich kläglich, wenn das vorhandene Licht entweder nicht mehr ausreicht oder aus der falschen Richtung kommt – eine künstliche Lichtquelle also her muss. Ich stellte das schon relativ schnell fest, als der interne Blitz nicht die erhofften Resultate bot und die Portraits beispielsweise immer noch verblitzt aussahen. Der Preis eines Blitzes im Wert eines Viertels meiner Kamera war mir aber dann doch zu hoch um in Frage zu kommen. Der erste Versuch sich hier weiter zu helfen war ein Taschentuch vor den internen Blitz zu halten, dieses dann im Laufe der Zeit immer wieder anders zu positionieren und zu beobachten wie sich die Bildqualität immer mehr und mehr in Richtung des gewünschten Ergebnisses hin verändert. Aus dieser Idee wuchs der erste Diffuser für den internen Blitz und weckte in mir den Spieltrieb und Bastelspaß. Alles musste ausprobiert werden. Produktaufnahmen, Makros und Lichteffekte hielten Einzug ins Portfolio. Die Ideen wuchsen, die Anforderungen damit mit. Durch die Erfahrung der ersten Erfolge mit den eigenen sehr einfachen Modifikationen am Licht des internen Blitzes wächst auch der Wunsch sich weiteres Fotozubehör selbst nachzubauen.
Im Prinzip ist alles nachbaubar
Im Prinzip ist alles nachbaubar abhängig vom handwerklichen Geschick – angefangen vom kleinsten Blitzdiffuser bis hin zum eigentlichen Studioblitz. Die Suchbegriffe „DIY Foto“ oder „DIY Photo“ offenbaren beispielsweise auf Flickr zahlreiche Nachbauten samt Bauanleitung. Unter dem Suchausdruck „DIY Foto“ verweist uns die 12 Jahre alte Tante Google beispielsweise auf 80.100.000 Treffer. Die „DIY“ Ecke des DSLR-Forums bietet an die 1000 Threads zum Thema Selbstbau Foto Zubehör. Die Auswahl ist also groß. Da freut sich das Bastlerherz. Allerdings eignen sich nur wenige dieser Anleitungen um wirklich im Alltag eines ambitionierten Amateurs oder angehenden Semi-Professionellen zu bestehen. Kommerziell ausgerichtete Arbeit ist mit solchem Zubehör sogar fast unmöglich. Selbstbauprojekte sind in der Regel sperrig und relativ schwer, lassen sich schlecht oder gar nicht für den Transport zerlegen oder haben einfach eine zu geringe Haltbarkeit. Wem jedoch dabei der Spaß am Basteln wichtiger ist als die bis ins Detail perfekte Zubehör-Ausrüstung und wer auf günstiges Zubehör aus ist, wird sich an der Vielfalt der Möglichkeiten erfreuen. Bastelanleitungen und -Projekte entstehen schließlich aus dem Wunsch heraus, die jeweilig angestrebten Eigenschaften des Zubehör zu verbessern – eher seltener zu perfektionieren. Teil 2: lohnt es sich eine DIY Softbox zu bauen? Teil 3: Lohnt es sich eine DIY Beauty Dish zu bauen? Teil 4: viel Geld für ein kleines Loch. Dieses DIY Zubehör loht sich! Teil 5: A Better Bouncecard – nützliches DIY Fotozubehör Teil 6: Dieses Fotozubehör kannst Du nur selbst bauen Teil 7: Zwei Leuchtstäbe erzeugen einen wunderschönen Katzenaugen Effekt in den Augen des Models Teil 8: Zubehör, dass den Nachbau nicht lohnt
Demnächst hier
Teil 10: Fazit