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Normalerweise findest Du im Web folgende Ratschläge dafür einen Weihnachtsbaum zu fotografieren:
- Raumlicht aus oder der Weihnachtsbaumbeleuchtung farblich abpassen und passend hell dimmen,
- Blitz aus,
- Vollautomatik aus! Automatikfunktionen dind hier tabu!
- Manueller Weißabgleich!
- stabiles Stativ her,
- ISO 100 (Nikon 200),
- Blende f:5,6 – f:8,
- Zeit von der Kamera passend wählen lassen (Zeitautomatik),
- Wenn die Kamera nicht richtig scharfstellen kann, dann helles Licht an, Kamera auf dem Stativ scharfstellen lassen. Danach Autofokus aus. Licht wieder anpassen und dann fotografieren,
- Wenn alles passt, Selbstauslöser gegen Verwackelung benutzen
Im Prinzip ist es schon mal eine sehr gute Richtlinie, die ich jedoch etwas entschärfen möchte! Denn erstens sind solche „Richtlinien“ von professionellen Fotografen oder solchen, die sich gern so nennen und zweitens hat nicht jeder ein (stabiles) Stativ zu Hause zur Hand. Was machen also all diejenigen, die diesen Richtlinien nicht folgen können?
Hast Du kein Stativ, lass den Blitz aus!
Paradoxerweise heißt die Devise, hast Du ein Stativ, kannst Du ein Blitz durchaus benutzen. Hast Du kein Stativ, solltest Du kein Blitz benutzen! Das liegt daran, dass mit Hilfe eines Stativs die Belichtungszeit der Kamera beliebig lang eingestellt werden kann, ohne dass das Bild verwackelt. Benutzt Du dann einen Blitz, hellt er das Bild nur noch leicht auf um die Details zu betonen.
Lass den Blitz nicht das gesamte Bild dominieren!
Benutzt Du einen Blitz ohne Stativ, muss die Kamera eine kurze Belichtungszeit wählen um Verwackelungen zu vermeiden und der Blitz belichtet dann das ganze Bild so aus, dass für die Kamera ein gut belichtetes Bild entsteht. Solche Bilder sind dann meist wirklich unschön, weil die gesamte Stimmung hin ist und das Foto so ausschaut, als hätte man es im Krankenhaus gemacht. Wenn Du also Deinen Blitz nicht manuell steuern kannst, lasse ihn weg, wenn Du kein Stativ zur Hand hast! Wie Du siehst ergeben sich also zwei Situationen, die davon stark abhängen, ob Du ein (stabiles) Stativ zu Hand hast oder nicht. Solltest Du also ein Stativ zur Hand haben, richte Dich möglichst nach den Schritten 1-10 aus der Liste oben. Solltest Du jedoch kein Stativ haben, dann probiere doch die folgende „Technik“ aus:
Wenn Du kein Stativ zur Hand hast
Statt den Blitz zu benutzen drehst Du die ISO so hoch wie Du kannst auf (1600-3200) und stellst die Blende auf die kleinste Zahl, die Deine Kamera hergibt! Durch die hohe ISO wird Dein Bild rauschen, gar keine Frage. Aber das Rauschen lässt sich a. mit der EBV korrigieren und b. schaut es tausendmal besser aus, als „verblitzte“ Fotos. Du willst mit dem Foto weder auf ein Magazincover noch wird eine Juri es qualitativ bewerten wollen! Wenn es Dir gefällt, dann passt es…
Du lässt also aus der oberen Liste die Schritte 5, 6, 7 und 10 aus und verwendest dafür:
- Blendenzahl so klein wie möglich,
- ISO 1600-3200,
- Kamera möglichst ruhig halten, am besten sich irgendwo abstützen.
- Kurz vor dem Auslösen Luft anhalten und möglichst so lange nicht atmen, bis das Bild auf dem Display der Kamera erscheint. Achtung: Du sollst natürlich nie länger als 30Sek. die Luft anhalten!
Zur Not: Blitz abschwächen und Abstrahlfläche vergrößern
Sollte sich nicht vermeiden lassen, dass Du ein Blitz benutzen musst, halte zwei Lagen (aufgefalteter) Taschentücher vor den Blitz. Das begrenzt die Leistung des Blitzes und erhöht zugleich die Fläche des Blitzes, so dass die unschönen Reflexionen auf der Haut vermieden werden.
Beispiele
Die gezeigten Beispiele sind weit weg von Perfektion. Sie gefallen mir aber dennoch und zeigen deutlich, dass eine hohe ISO noch lange kein Grund ist für schlechte Bilder!
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