Warum ich ein guter Portraitfotograf bin

Samira Angelina Jolie Jeder Fotograf sollte sich mal die Zeit nehmen um über sein Werk kritische Gedanken zu machen. Ich habe beispielsweise die kommerzielle Fotografie aufgegeben weil ich meinen eigenen Weg gefunden habe — und er ist anders. Dem Kommerziellen Foto kann ich nichts abgewinnen und so bin ich kein guter Portraitfotograf im Sinne dieses Standards. Liselotte Strelow hat mich mit Ihrem Buch Das manipulierte Menschenbildnisclass="thr-popup"> auf meinen fotografischen Wegen immer mitbegleitet. Sie hat die These aufgestellt, dass es zweierlei gute Portraits gibt. Die Einen sind solche, deren abgebildete Personen allein durch Ihre Persönlichkeit uns im Bild beschäftigen und Andere, die nur durch Zutun von irgendwas durch den Fotografen erst zum Leben erweckt werden. Wovon lebt ein Portrait?Mit dem etwas kann ich nichts anfangen, allerdings glaube ich an die Zufälligkeit im Leben. Für mich übersetzt bedeutet der Satz also folgendes: Die Einen Portraits sind solche, deren abgebildete Person allein durch Ihre Persönlichkeit uns im Bild beschäftigt und die Anderen Portraits sind solche, die nur durch die Zufälligkeit des Lebens und der der Lebenszüge zum Leben erweckt werden.

Die Zufälle des Lebens

Der Zufall spielt in der Fotografie eine sehr wichtige Rolle. Keines der weltberühmtesten Bilder entstünde, wenn der Fotograf nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen wäre. Sicher muss der Fotograf seine Ausrüstung beherrschen und ein Gespür für das Bild haben, doch das eigentliche Motiv ist purer Zufall. Ein Portrait muss authentisch sein!Im Gegensatz zum Trend der Fotografie, stehe ich eher auf die Authentizität des Portraits. Ich möchte die Person genau so festhalten, wie sie im Augenblick ist und nicht wie sie eventuell verkrampft versucht zu sein. Ich möchte das wahre Ich der Person für die Ewigkeit auf das Bildnis bannen. Ein solches echtes Portrait ist vom Fotografen genau so wenig beeinflussbar, wie das Auf- und Untergehen der Sonne. Die portraitierte Person macht das Bild aus, der Fotograf ist nur Knecht seiner Technik. Keine natürliche Person kann eine Mimik aufsetzen, die ihr der Fotograf aufzwingen könnte. Es sei denn wir sprechen hier von professionellen Modellen und einem Set, dass schauspielerisches Talent von vorn herein erfordert! Also ist das ganze Gerede um die perfekte Inszenierung eines (Ab)Bildes Humbug. Der Fotograf muss hier eigentlich nur ein guter Beobachter sein um im richtigen Moment die zufällige Situation, dass die Person sich unbeobachtet fühlt festzuhalten. Authentizität lässt sich halt nicht manipulieren, auch wenn es Leute gibt, die das Gegenteil behaupten. Emotionen wirken eben nur dann, wenn sie echt sind. Wird die Emotion gespielt oder herausgefordert erkennen wir Meister der Menschlichen Kommunikation diesen Betrug sofort! Der Mensch ist nämlich darauf spezialisiert die Feinheiten der menschlichen Mimik genauestens zu deuten. Innerhalb von Millisekunden sind wir in der Lage in einer Mimik eine Emotion zu deuten. Deswegen lassen Portraits auch tief in einen Menschen blicken. Wer hier versucht sein Ich zu manipulieren, wird niemals mit seinem Abbild glücklich werden. Mein Credo lautet also: Überlasse unauffällig das Shooting dem Zufall und beobachte Dein Model sorgfältig. Du wirst als Belohnung die Person portraitieren, die vor der Kamera steht, nicht die, die sie vor der Kamera eventuell verkrampft zu mimen begehrt.

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Viktor

Eine Fotografie ist ein Monolog ohne Worte…
Wenn Sie nichts zu erzählen hat, dann ist sie einfach langweilig

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